3. Zeitpunkt der Aussaat
Beim Outdoor-Grow ist das Timing entscheidend. Du kannst eine Pflanzen ab Mitte Mai direkt ins Freie setzen – dann ist das Wetter meist stabil und frostfrei. Wer früher starten will, kann ab Anfang April vorziehen, braucht dafür aber ausreichend Licht, frische Luft und etwas Erfahrung. In den ersten Wochen gilt: Kein Dünger, keine Staunässe, kein ständiges Rein und Raus. Mit etwas Vorbereitung wachsen Deine Pflanzen kräftig an und sind bestens für den Sommer gewappnet.
3.1 Wann du draußen aussäen kannst
Die klassische Outdoor-Saison startet nach den Eisheiligen – also etwa ab Mitte Mai. Dann sind die Nächte in der Regel frostfrei, und du kannst Deine Pflanzen entweder direkt in den Boden setzen oder dauerhaft draußen im Topf stehen lassen.
Wenn du Deine Pflanzen direkt in den Garten oder in große Töpfe setzt, schütze die jungen Keimlinge in den ersten Wochen vor Fressfeinden – besonders Nacktschnecken. Ein transparenter Behälter mit Luftlöchern oder das Dach eines Mini-Gewächshauses über dem Sämling funktioniert gut. Auch Schneckenzäune oder Kupferband sind bewährte Mittel.
Tipp für Töpfe:
Die Anzucht in kleinen Töpfen (ca. 10 cm Durchmesser) lohnt sich:
- Die Erde erwärmt sich schneller
- Du kannst die Pflanzen besser kontrollieren
- Schnecken haben es schwerer
Stelle die Töpfe aber möglichst nicht über Nacht ins Haus, sonst fehlt den Pflanzen der Wind. Ohne leichte Bewegung werden die Stängel weich und instabil – bei Wind oder Regen können sie dann leicht abknicken.
Düngung:
Direkt gesäte Pflanzen sollten in den ersten 2–3 Wochen keinen Dünger bekommen. Sobald das Wachstum in Fahrt kommt, kannst du mit einer niedrigen Dosis starten und dann schrittweise zur vom Hersteller empfohlenen Menge steigern.
3.2 Früher starten durch Vorzucht
Wenn du früher loslegen willst, kannst du Deine Pflanzen schon ab Anfang April vorziehen. Das bringt Dir einen Wachstumsvorsprung – besonders bei regulären und Fast-Flowering-Sorten zahlt sich das in der Ernte aus. Allerdings brauchst du dafür gute Bedingungen.
Das klappt nur, wenn:
- Du ausreichend Licht (idealerweise Südfenster oder Zusatzbeleuchtung) hast
- Die Pflanzen regelmäßig frische Luft und leichten Wind abbekommen
- Die Nächte frostfrei bleiben (nicht unter 4 °C)
Ein Fenster auf Kipp reicht leider nicht – ohne Wind und Licht fangen die Pflanzen schnell an zu spargeln. Heizungsluft ist ebenfalls ungünstig.
Besser draußen vorziehen:
Wenn du keinen geschützten Innenbereich hast, kannst du auch draußen in Töpfen vorziehen – solange es nicht friert. Die Pflanzen wachsen dann zwar langsamer, sind aber abgehärtet. Bei starkem Wetterumschwung darfst du sie kurzzeitig ins Haus holen, aber nicht direkt an die Heizung stellen.
Noch besser: ein kleines Gewächshaus.
Hier wachsen die Pflanzen geschützt, haben aber trotzdem genug Licht und Luft. Ein kleiner Ventilator sorgt für Luftbewegung. Drohen Nachttemperaturen unter 4 °C, solltest du die Pflanzen reinholen.
Mit Growbox möglich:
Wenn du eine Growbox mit Lampen und Lüftung hast, kannst du dort problemlos vorziehen. Beim Umsetzen ins Freie musst du die Pflanzen aber langsam an Sonnenlicht gewöhnen, damit sie keinen Sonnenbrand bekommen:
- 2 Tage Schatten
- 3 Tage Halbschatten
- Danach in die volle Sonne
Wenn sich die Blätter verfärben, ist das kein Grund zur Sorge – die neuen Triebe passen sich meist schnell an.

Zusammenfassung Kapitel 3
- Aussaat ab Mitte Mai direkt ins Beet oder in große Töpfe – frostfrei
- Junge Pflanzen draußen vor Schnecken schützen (z. B. mit Abdeckung)
- Mini-Töpfe (ca. 10 cm) erwärmen sich schneller und erleichtern Kontrolle
- Kein Dünger in den ersten 2–3 Wochen
- Vorzucht ab Anfang April bei ausreichend Licht und über 4 °C möglich
- Growbox oder Gewächshaus ideal – Pflanzen langsam an Sonne gewöhnen