Cannabis-Salatdressings – Zwei Variationen mit infundierten Ölen

Rezept & Text: André Philip Schneider

Cannabis-Öl als feine, moderne Salatkomponente

Cannabis-infundiertes Öl ist weit mehr als eine Basiszutat – es ist ein Aromaträger, ein feiner Strukturgeber und ein kulinarischer Verstärker, der seine Stärken besonders im Kalten offenbart.
Während Cannabisbutter schmilzt, verbindet und wärmt, arbeitet Cannabis-Öl präzise, kühl und direkt.
Die ätherischen Noten des Pflanzenmaterials legen sich nicht über das Gericht, sondern verschmelzen mit Süße, Säure und Kräutern, ohne jemals zu laut zu werden.
Ein gelungenes Cannabis-Öl wirkt wie ein gut geschliffener Pinsel:
 Es malt feine Linien, keine Flächen.


Es bringt Kräuter, Grün, Wärme und Tiefe ein – subtil, aber wirkungsvoll.
 Kaum ein Medium zeigt diese Eleganz so klar wie ein Salatdressing.

Über das Öl – Struktur, Transport & Charakter
MCT-Öl – Präzision, Reinheit und höchste funktionale Bio-Verfügbarkeit

MCT-Öl besitzt eine Besonderheit unter den Speiseölen

Es wird vom Körper sehr schnell aufgenommen und trägt Cannabinoide außergewöhnlich effizient. 
Das ist keine medizinische Aussage, sondern beschreibt seine kulinarische Funktion -es ist neutral
-transparent in der Aromendarstellung
-leicht, fast schwerelos
-zeigt Cannabisterpene besonders klar
Für Infusionen ist es daher nahezu ideal.

Für Dressings jedoch braucht es Partner, allein eingesetzt wirkt es zu dünn, zu glatt, zu neutral.
Deshalb wird Cannabis-MCT-Öl häufig mit einem aromatischeren Speiseöl kombiniert, das Körper, Tiefe und Mundgefühl liefert.

Olivenöl (mild) & Hanföl – Charakter, Wärme & Struktur
Olivenöl mild bringt mediterrane Fruchtigkeit, Rundung und weiche Bitterstoffe. 
Hanföl liefert eine nussige, krautige Dichte, die sich wunderbar mit Cannabisnoten verbindet.
Diese Öle geben Dressings Resonanz, Haftung am Salat und eine geschmackliche Erdung.

Rezept 1: Süße Dattel-Feigen-Vinaigrette mit Cannabis-MCT-Öl & mildem Oliven- oder Walnussöl

Ein glänzendes, fruchtig-warmes Dressing mit eleganter Tiefe.Perfekt zu Feldsalat, Rucola, Ziegenkäse, gebratenen Pilzen oder Nüssen.

Zutaten (für 4 Personen):

• 2 EL Cannabis-infundiertes MCT-Öl
• 1–2 EL mildes Olivenöl ODER Walnussöl
• 2 EL Feigen- oder Dattel-Balsam
• 1 TL heller Balsamessig
• 1 TL Dijon-Senf mild
• 1 TL flüssiger Honig
• 1 kleine Schalotte, sehr fein gewürfelt
• feines Salz
• schwarzer Pfeffer
• Optional: 1 TL sehr fein gehackte Minze, Basilikum oder Estragon

Zubereitung

1. Schalottenbasis vorbereiten

• Die fein gewürfelte Schalotte mit Feigen-/Dattel-Balsam vermengen.
• Kurz ziehen lassen, damit Süße und Zwiebel miteinander verschmelzen.

2. Emulsionskern herstellen

• Dijon-Senf, hellen Balsam und Honig einrühren, bis eine leicht cremige Grundstruktur entsteht.

3. Cannabis-MCT-Öl einarbeiten

• MCT-Öl dünn einlaufen lassen – es transportiert die Cannabis- und Gewürzaromen klar und leicht.

4. Charakteröl zugeben

• 1–2 EL Olivenöl oder Walnussöl zugeben, um dem Dressing Körper und Schmelz zu geben.
  Jetzt wird es rund, weich und haftend.

5. Final abschmecken

• mit Salz und Pfeffer balancieren; optional Kräuter einarbeiten.

6. Aromatik & Pairing

Dieses Dressing lebt von:

• warmem Fruchtspiel
• grüner Cannabis-Klarheit
• nussigen Untertönen
• weichem, elegantem Mundgefühl

Passt hervorragend zu: Ziegenkäse, Feigen, Feldsalat, Walnüssen, gebratenen Pilzen, Radicchio mild

Rezept 2: Herzhafte Senf-Hanföl-Vinaigrette mit Cannabis-Hanf- oder Cannabis-Olivenöl

Kräftig, rustikal, würzig – ein Dressing mit breitem Rücken und warmen Pflanzenaromen.

Zutaten (für 4 Personen):

• 3 EL Cannabis-infundiertes Hanföl oder: Cannabis-infundiertes mildes Olivenöl
• 1 EL grobkörniger Dijon-Senf
• 1 TL glatter Dijon-Senf
• 1,5 EL Apfelessig oder heller Weinessig
• 1 TL Ahornsirup oder brauner Zucker
• 1 kleine Knoblauchzehe, fein gerieben
• Optional: 1 TL Weißwein für Feinheit
• Salz & schwarzer Pfeffer
• Optional: Estragon oder Petersilie sehr fein geschnitten

Zubereitung

1. Senfgrundlage anrühren:

• beide Senfsorten mit Essig und Ahornsirup zu einer dichten, cremigen Basis verrühren (emulgieren).

2. Aromenschicht aufbauen

• geriebenen Knoblauch zugeben; optional ein wenig Weißwein einarbeiten – er hebt, klärt und balanciert.

3. Cannabis-Hanf- oder Olivenöl emulgieren

• Öl langsam einlaufen lassen und kräftig aufschlagen.
• Es entsteht ein cremiges, fast schon „tragendes“ Dressing.

4. Mit Kräutern vollenden

• mit Salz, Pfeffer und optional Estragon oder Petersilie abrunden.

5. Aromatik & Pairing

Ein Dressing, das Tiefe zeigt – warm, würzig und nussig, mit einer breiten Cannabisnote.

Perfekt zu: Radicchio, Chicorée, Wintergemüse, gebratenem Fenchel, gerösteten Kartoffeln, Kräuterseitlingen, Fleischstreifen, Wildgeflügel oder Pilzgerichten

Zwei Öle, zwei Welten – ein gemeinsamer Stil

Die beiden Dressings zeigen, wie facettenreich Cannabis-Öl eingesetzt werden kann:

Einmal fein, fruchtig und lichtdurchflutet; einmal tief, würzig und körperreich.
In beiden Varianten bleibt Cannabis ein kulinarisches Werkzeug, das Gerichte nicht dominiert, sondern veredelt.
Es erweitert Aromenbilder, verbindet Zutaten und öffnet geschmackliche Räume, die klassische Dressings so nicht schaffen.

Die Dressing und Salat eignen sich als Begleitung zu den gefüllten Kaninchenkeulen.