Wenn wir bei gutmut saatgut unsere Kollektionen planen, diskutieren wir immer mal wieder die Begriffe für die unterschiedlichen Arten der Samen. Wörter wie feminisiert, Autoflower oder Indica tauchen überall auf, werden aber nicht von allen Anbietern einheitlich verwendet. Das ist für viele Homegrower am Anfang schwer einzuordnen. Darum hier der gutmut-Guide mit der Antwort auf die Frage: Was ist eine sinnvolle Einteilung von Cannabissamen für Anfänger?
Damit der Einstieg leichter fällt, haben wir die wichtigsten Grundlagen in drei übersichtliche Bausteine aufgeteilt. Sie zeigen dir Schritt für Schritt, welche Eigenschaften einen Samen ausmachen und worauf du beim Kauf achten solltest. Wenn du alle drei verstanden hast, kannst du sicher entscheiden, welche Sorte zu deinen Bedingungen passt.
Baustein 1: Geschlecht – Unterschied feminisiert und regulär?
Cannabissamen können – wie alle Pflanzen – männliche oder weibliche Exemplare bilden. Für den Eigenanbau sind jedoch fast immer weibliche Pflanzen entscheidend, denn nur sie entwickeln die Blüten, die später geerntet werden.
Feminiserte Samen
Feminiserte Samen erzeugen nahezu ausschließlich weibliche Pflanzen. Das reduziert das Risiko unerwünschter Bestäubung deutlich und spart Zeit – besonders für Einsteiger, die ohne umfangreiche Vorerfahrung starten möchten.
Reguläre Samen
Reguläre Samen folgen der natürlichen Verteilung: Etwa die Hälfte wächst zu männlichen Pflanzen heran, die andere Hälfte zu weiblichen. Das ist vor allem für Menschen interessant, die selbst Genetik auswählen oder kreuzen möchten.
Für den klassischen Homegrow bedeutet es allerdings zusätzlichen Aufwand, weil männliche Pflanzen frühzeitig erkannt und entfernt werden müssen.
Hinweis zu gutmut saatgut
Unsere gesamte Kollektion besteht aus feminisierten Cannabissamen. Das macht die Planung einfacher und sorgt dafür, dass alle Pflanzen von Beginn an auf eine stabile Blütenproduktion ausgelegt sind.
Baustein 2: Blühverhalten – Wann kommt die Ernte?
Cannabispflanzen unterscheiden sich darin, wie und wann sie in die Blüte gehen. Für Einsteiger ist das einer der wichtigsten Punkte, denn die Wahl beeinflusst Zeitplanung, Aufwand und Ertrag sehr direkt. Grundsätzlich gibt es drei Blühtypen: Automatisch blühend, schnell blühend und normal blühend.
Automatisch blühend (Auto / Autoflower / Autoflowering)
Automatisch blühende-Sorten wechseln ohne Einfluss des Lichtzyklus selbstständig in die Blüte – meist nach 3–4 Wochen Wachstum. Dadurch eignen sie sich besonders für Menschen, die wenig Zeit oder Erfahrung mitbringen.
- Gesamtdauer: ca. 8–10 Wochen
- Blütezeit: ca. 5–6 Wochen
- Photoperiodisch: Nein (Lichtwechsel nicht nötig)
Vorteile:
- sehr unkompliziert
- schnelle Ergebnisse
- ideal bei begrenztem Platz oder wechselnden Bedingungen
Schnell blühend (Fast / Fast Flower / Fast Flowering)
Schnell blühende Sorten funktionieren wie photoperiodische Pflanzen, blühen aber deutlich kürzer. Sobald der Lichtzyklus auf 12/12 umgestellt wird, verkürzt sich die Blüte auf 6–8 Wochen. Das spart Zeit, ohne komplett auf die Struktur klassischer Sorten zu verzichten.
- Gesamtdauer: abhängig vom Veg-Start (typisch 10–12 Wochen)
- Blütezeit: 6–8 Wochen
- Photoperiodisch: Ja
Vorteile:
- kürzere Blütezeit
- gute Kombi aus Ertrag und Planbarkeit
- attraktiv für Indoor-Grower, die etwas schneller fertig sein möchten
Normal blühend (Photo / Photoperiodisch / Feminized)
Normal blühende-Sorten durchlaufen ein längeres Wachstum und eine klassische Blütephase. Sie reagieren auf den Lichtzyklus (12/12) und benötigen mehr Zeit – dafür sind Struktur und Ertrag am besten.
- Gesamtdauer: 12–16 Wochen
- Blütezeit: 8–12 Wochen
- Photoperiodisch: Ja
Vorteile:
- beliebt bei erfahrenen Growern
- hohes Ertragspotenzial
- optimale Kontrolle des Pflanzenwuchs
Baustein 3: Genetik – Aroma, Wachstum und Struktur verstehen
Die Genetik einer Cannabissorte bestimmt, wie die Pflanze wächst, wie groß sie werden kann und welches Aroma sie entwickelt. Für Einsteiger ist wichtig zu wissen: Genetik und Blühverhalten sind zwei getrennte Themen.
Eine Sorte kann also gleichzeitig Automatisch blühend + Indica, Schnell blühend + Hybrid oder Normal blühend + Sativa sein.
Grundsätzlich lassen sich vier genetische Grundtypen unterscheiden.
Indica
Indica-dominierte Pflanzen wachsen kompakt, bilden breite Blätter und bleiben im Indoor-Anbau meist niedrig. Sie reagieren gut auf begrenzten Platz und gleichmäßige Bedingungen.
- Wuchsform: kompakt, buschig
- Höhe: Indoor oft 80–120 cm, Outdoor 1–2 m
- Besonderheiten: eignet sich für kleine Räume und kontrollierte Setups
gutmut-Beispiel: Biscotti Fast – kompakt, aromatisch, schnell blühend.
Sativa
Sativa-dominierte Pflanzen wachsen höher, strecken sich stärker und benötigen etwas mehr Geduld. Sie entfalten ihr Potenzial besonders gut mit ausreichend Platz nach oben.
- Wuchsform: hoch, weniger buschig
- Höhe: Indoor häufig 120–160 cm, Outdoor bis 3–4 m
- Besonderheiten: braucht strukturierte Führung (z. B. Training, ausreichend Höhe)
gutmut-Beispiel: Mimosa Fast – frische Zitrusnoten, klassischer Sativa-Aufbau.
Hybrid
Hybride vereinen Eigenschaften aus Indica und Sativa. Das macht sie für viele Einsteiger besonders attraktiv: robust, berechenbar und vielseitig.
- Wuchsform: ausgeglichen
- Höhe: je nach Dominanz moderat
- Besonderheiten: pflegeleicht, flexibel, ideal für Alltagssituationen
gutmut-Beispiel: Bubble Gum Auto – fruchtig, unkompliziert und stabil.Merken: Jede Blühart kann Indica, Sativa oder Hybrid sein!
Ruderalis
Ruderalis ist eine ursprüngliche, sehr robuste Unterart. Sie bildet selbstständig Blüten aus – diese Eigenschaft ermöglichen Autoflowering-Sorten.
Reine Ruderalis wird nicht angebaut, bildet aber die Grundlage moderner automatischer Genetik.
- Wuchsform: klein, widerstandsfähig
- Besonderheiten: bringt die Autoflower-Eigenschaft in Hybride
So passen Bausteine zusammen – Beispiele aus unserer Kollektion
Wenn man Geschlecht, Blühverhalten und Genetik zusammenführt, ergibt sich ein klares Bild. Jede Sorte lässt sich aus diesen drei Bausteinen ableiten. Das macht Vergleiche leichter – und hilft Einsteigern, Cannabissamen für Anfänger zu finden.
Beispiel 1: Feminisiert + Auto + Indica
Northern Lights Auto
- unkomplizierter Ablauf
- kurze Gesamtdauer von rund 8 Wochen
- zuverlässig auch bei begrenztem Platz
ideal für Menschen, die zum ersten Mal anbauen und ein planbares, kompaktes Setup möchten.
Beispiel 2: Feminisiert + Schnell + Hybrid
Cheese (Fast)
- deutlich verkürzte Blütezeit
- kompakter Wuchs, gut für Indoor geeignet
- aromatisch und stabil in der Entwicklung
passende Wahl, wenn es etwas schneller gehen soll, aber die Kontrolle einer photoperiodischen Pflanze gewünscht ist.
Beispiel 3: Feminisiert + Normal + Sativa
Sour Diesel
- klassischer, kräftiger Sativa-Aufbau
- braucht etwas mehr Höhe und Geduld
- dafür strukturstark und ertragreich
sinnvoll für Menschen, die bereits erste Erfahrungen gesammelt haben und genügend Platz nach oben haben.
Fazit Cannabissamen für Anfänger
Wer Cannabissamen zum ersten Mal auswählt, steht schnell vor vielen Begriffen. Mit den drei Bausteinen – Geschlecht, Blühverhalten und Genetik – lässt sich die Vielfalt aber gut einordnen. Wenn du weißt, wie diese Eigenschaften zusammenspielen, entsteht ein klareres Bild: Welche Sorte zu deinem Platz passt, welche Zeit du einplanen solltest und wie viel Aufwand du realistisch investieren möchtest.
Unser Quiz hilft dir dabei, diese Überlegungen in eine konkrete Richtung zu lenken und eine Sorte zu finden, die zu deiner Situation passt. Ob Autoflower für einen einfachen Start, Fast für eine kurze Blütezeit oder eine klassische photoperiodische Sorte für mehr Kontrolle – jede Variante hat ihre Stärken, wenn sie zur eigenen Umgebung und Erfahrung passt.
Wenn du gerade erst beginnst, empfehlen wir dir, Schritt für Schritt vorzugehen und dir vor allem Zeit für die Grundlagen zu nehmen. Mit einer passenden Sorte, einer stabilen Umgebung und etwas Routine wird der Einstieg deutlich leichter. In unseren weiteren Anleitungen findest du alle Schritte vom Keimen bis zur Ernte, damit du gut vorbereitet in deinen ersten oder nächsten Grow startest.
Nächste Schritte: Von Samen zur Ernte
Wenn du die drei Bausteine verstanden hast – Geschlecht, Blühverhalten und Genetik – bist du fachlich bereit, deine ersten Cannabissamen gezielt auszuwählen. Unser Quiz hilft dir dabei, eine passende Sorte zu finden, die zu deinem Platz, deiner Zeit und deiner Erfahrung passt.
Damit aus dem Samen später eine stabile Ernte wird, empfehlen wir dir, Schritt für Schritt vorzugehen:
- Sorte auswählen: Nutze die Hinweise aus den Bausteinen und dem Quiz und entscheide dich für eine feminisierte Samen aus unserer Kollektion, die zu deinem Setup passt.
- Samen richtig lagern: Bewahre Cannabissamen kühl, trocken und lichtgeschützt auf – zum Beispiel in der Originalverpackung, an einem konstanten Ort. So bleibt die Keimfähigkeit lange erhalten.
- Keimphase starten: Viele Einsteiger arbeiten mit der einfachen Methode im feuchten Tuch: leicht angefeuchtet, bei Zimmertemperatur, 24–72 Stunden. Entscheidend ist eine gleichmäßige, nicht zu hohe Feuchtigkeit. Mehr Tipps gibt es hier.
- Substrat und Umgebung vorbereiten: Mit einem gut abgestimmten Substrat wie unserer Earth Vibes Super Soil lässt sich der Einstieg deutlich vereinfachen. Die Pflanzen erhalten von Anfang an eine stabile Grundlage, ohne dass ständig nachgedüngt werden muss.
- Rechtlichen Rahmen beachten: Der Eigenanbau ist in Deutschland nur für Erwachsene erlaubt und an klare Vorgaben geknüpft (z. B. maximale Pflanzenzahl pro Person). Informiere dich vor dem Start über die aktuell geltenden Regelungen.




